Jagd und Kriegstruhe, 18.Dynastie um 1325 v. Chr., Theben-West, Tal der Könige, bamaltes Holz, Höhe 44 cm, Länge 61 cm.

Vor dem vermauerten Durchgang zur Sargkammer des Tutanchamun stand auf dem Boden der Vorkammer eine ganz einzigartige Truhe, die mit Jagd und Kriegsszenen in Miniaturmalerei ausgestattet ist. Auf dem in zwei längliche Bildfelder unterteilten Deckel ist die Löwenjagd des Herrschers im Streitwagen und die Jagd auf verschiedene Wüstentiere ( Steinböcke, Gazellen, Hyänen, Wildesel und Strauße) dargestellt. Die beiden Längsseiten der Truhe sind dagegen den kriegerischen Auseinandersetzungen gewidmet, Auf der einen Seite dem Kampf gegen die Nubier, auf der anderen gegen die Syrer.

Während der König und seine Gefolgsleute in wohlgeordneten Reihen, zu Fuß und in Streitwagen heranpreschen, stürzen die Feinde in wildem Chaos durcheinander. Die Details der einzelnen Motive sind von erstaunlicher Lebendigkeit, z. B. dort, wo die Hunde des Herrschers die Feinde in Kopf oder Hand beißen oder die Pferde der umgestürzten syrischen Streitwagen sich verzweifelt zu befreien versuchen.

An den beiden Schmalseiten der Truhe findet sich ein sehr kanonisches Motiv: das Niedertrampeln der Feinde durch je zwei Sphingen, die den König repräsentieren. Ebenso formal gebunden sind bei aller Individualität im Detail die Darstellungen der beiden Großthemen- Kampf und Jagd. Sie stehen grundsätzlich für den Sieg des ägyptischen Pharao über die physischen Feinde des Landes wie für die Abwehr aller gefährlichen Mächte der untergeordneten Welt, die von den wilden Tieren der Wüste symbolisiert werden.

Der heraldische Gesamtcharakter der Szenen erhellt sich weiterhin durch die einfache Tatsache, dass ein Jugendlicher im Alter wie Tutanchamun kaum persönlich das geschilderte Jagd und Kampfgeschehen hätte ableisten können.

Namenspektoral mit geflügeltem Skarabäus, 18. Dynastie um 1325 v. Chr., Theben-West, Tal der Könige, Gold und Schmucksteine, Höhe 9 cm.

Bei genauer Betrachtung dieses Pektorals wird deutlich, dass es sich nicht nur um das Abbild des käfergestaltigen Sonnengottes handelt, sondern um die künstlerische Wiedergabe des königlichen Thronnamens Nebcheperure, "Herr der Erscheinungsformen ist Re", der sich aus den Zeichen Sonnenscheibe, Skarabäus, Korb und den sog. Pluralstrichen zusammensetzt.