Die Cheops-Pyramide, 4. Dynastie um 2560 v. Chr.

"Horizont des Cheops" nannte man die größte Pyramide, die jemals in Ägypten errichtet wurde. Mit Recht führte der Bau, dessen präzise Ausführung überwältigend ist, die Liste der antiken Weltwunder an. Bei einer Kantenlänge von 230,38 m im Quadrat weichen diese nur maximal 11 cm vom Mittelwert ab, beim Höhennivellement beträgt der Unterschied ganze 2,1 cm.

Die Pyramide des Cheops maß ursprünglich eine Höhe von 146,6 m, hat aber heute ihre Spitze mit dem Pyramidion verloren, sodass ein Höhenverlust von rund zehn Metern eingetreten ist. Bis auf geringe Reste ebenfalls nicht mehr vorhanden sind die Verkleidungsblöcke aus weißem Kalkstein, die aus den Steinbrüchen von Tura auf dem Ostufer stammten.

Für das Kernmauerwerk verwendeten die Baumeister damals 2,5 Millionen Blöcke mit einem Gewicht von je 2,5 t aus lokalem Numulithenkalkstein, die sie in 210 Steinlagen übereinander türmten.

Der jetzt benutzte Eingang auf der Nordseite ist ein Grabräuberstollen aus der Kalifenzeit, der etwas unterhalb des Originalzuganges liegt. Ein enger Gang mündet nach rund 38 Metern in die Große Galerie. Dort zweigt ebenfalls ein waagerechter Gang in eine Grabkammer der ersten Bauphase ab. Am oberen Ende der Großen Halle führt dann ein kurzer Weg in die endgültige Grabkammer, in der noch die leere Sarkophagwanne des Herrschers steht.

Im Gegensatz zur Pyramide sind die Kultanlagen an der Ostseite nur schlecht erhalten. Vom Totentempel blieb wenig mehr als das schwarze Basaltpflaster der Hofanlage erkennbar. In unmittelbarer Nähe des Heiligtums erheben sich drei kleine Königinnenpyramiden. Zu beiden Seiten des Totentempels und am Beginn des zerstörten Aufwegs zum Taltempel wurden riesige Bootsgruben angelegt.

Zwei weitere vor der Südseite bargen noch die zerlegten Totenschiffe des Cheops, von denen eines zusammengesetzt wurde und vor Ort in einem eigenen Museumsbau über der alten Grube aufgestellt wurde.