Meine Virago im Originalzustand

Mein persönlicher Test:

Ich fahre die Virago nun seit 1998 und habe mittlerweile ca 20000 Km runter.

Ich denke, etwas Erfahrung habe ich schon, um ein persönliches Statement über eine Maschine abgeben zu können, die mittlerweile rund 5 Millionen mal verkauft wurde.

Reifen:

Solange sie neu sind, ist der Grip der "Bridgestones" nicht schlecht, aber wehe sie haben ein paar Tausend Kilometer runter.

Vorsicht bei nassen Strassen!

Der Adrenalinspiegel erreicht seine Obergrenze und man nimmt gedanklich Abschied von seiner Familie.

Bremsen:

Gute Bremseigenschaften, wenngleich die Vorderbremse einigen Kraftaufwand voraussetzt.

Fahrwerk:

Nicht umsonst ist der Preis von 10000 DM so günstig.

Anscheinend wurde am Fahrwerk mehr als gespart.

Brettharte Federung.

Gammeliges Fahrverhalten.

Kurvenfahren wird zum absoluten Abenteuer,

mit der klassischen Methode "in die Kurve legen" erreicht man bei der Virago gar nichts.

Sie bockt wie ein alter Esel und läuft stur geradeaus weiter.

Nur mit "Drücken" kann man das Ding um eine Kurve bringen, aber Vorsicht:

Nicht zu stark drücken, sonst setzen die Alufußrasten (die übrigens recht billig aussehen)

sofort auf dem Boden auf und schleifen sich ab.

Bei leichten Bodenwellen schaukelt sie sich auf wie ein LKW.

Sitzposition:

Ein absolutes "Highlight" ist die Sitzposition, die vermutlich auf einen 150 cm kleinen Japaner abgestimmt wurde.

Der stark gekröpfte Lenker sieht zwar toll aus, nach längeren Fahrten ist aber eine Handgelenksmassage fällig, da die Handgelenke total verkrampfen.

Ich bin ja mit 176 cm nicht gerade der Größte, aber nach einem Ausritt von ca.150 KM habe ich total verkrampfte Knie.

Welcher Schwachkopf die dämlichen Fußrasten so unglücklich angebracht hat, würde mich brennend interessieren.

Motor:

Das absolute Glanzstück!!

Die 44 PS Version, die ich fahre ist wirklich traumhaft.

Dampf aus dem Drehzahlkeller und im hohen Bereich.

Um da an der Ampel die Nase vorn haben zu können, bedarf es doch eines PS-starken PKW´s.

Laut Angaben 150 KM/h schnell, kommt sie aber auch bei etwas "Anlauf" mal auf 160 und bei angelegten Ohren und etwas Rückenwind sogar auf 170 KM/h.

Allerdings ist dann ein Lenken vollkommen unmöglich, einfach weiterlaufen lassen.

Verbrauch:

Der 13,5 Liter Tank ist wirklich nur was für Biker, die gemächlich vor sich hintuckern.

Bei schneller Autobahnfahrt, ist ein Auftanken jede Stunde nötig. (zumindest bei mir)

Ein Spritverbrauch von 5 Litern Normalbenzin ist zwar machbar, aber ich hatte auch schon einen Verbrauch von fast 9 Litern.

Fazit:

Von wegen Einsteigerfahrzeug, etwas Erfahrung sollte schon vorhanden sein.

Die Virago ist ein Chopper, der nicht unbedingt für Langstrecken und auf Rennstrecken zuhause ist, wenn man das mal akzeptiert hat, kann man auf ein verlässliches Fahrzeug zurückgreifen, das absolut Fun macht.

Eine vorverlegte Fußrastenanlage und einen vernünftigen Lenker sollte man sich aber unbedingt im Laufe der Zeit zulegen.

Juchhu, einen Teil davon habe ich mir zugelegt!

 


Fussrastenanlage!

Die vorverlegte Rastenanlage ist ein Gedicht.

Bequem und wesentlich sicherer im Handling und sieht auch noch Super aus, die Investition hat sich voll gelohnt. 

 

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